I. Geschichte der morgenlimdische Völker.
Morgenlndische oder orientalische Völker werden die Völker genannt, die stlich von Europa wohnten, zunchst die Völker Vorder-und Mittelasiens. Auch die gypter werden dazu gerechnet.
Die gypter.^)
lt berblick der die gyptische Geschichte.
gypten liegt in Nordafrika, im Stromgebiete des Nil. Die alten gypter haben zuerst von allen Vlkern einen geordneten Staat gegrndet. Ihre Geschichte kann man ungeshr bis zum Jahre 3800 vor Christi Geburt zurckversolgen. Ansangs war gypten in viele Gaue eingeteilt. Jeder Gau hatte einen König sr sich. Die einzelnen Gauknige be-kriegten sich vielfach untereinander, bis sie schlielich einen siegreichen König als Oberhaupt des ganzen Landes anerkennen muten.
Die gyptischen Könige hieen Pharaonen. Der erste König des ganzen Landes war Menes. Andre berhmte Könige waren Kusu, den die Griechen Cheops nannten, serner Kasra und Menkara. Diese Könige erbauten zuerst Pyramiden. (Fig. 1.)
Ein andrer berhmter König der gypter war Ramses der Groe. Er unterwarf die Völker Asiens bis |um Euphrat. Unter ihm verlieen im Jahre 1314 v. Chr. die Israeliten gypten. Um das Jahr 600 v. Chr. regierte König Neko. In seinem Auftrag umschifften phnizische See-fahrer Afrika. ,
Der vorletzte König des freien Landes war masis, der aus Schillers Ballade Der Ring des Polykrates" bekannt ist.
Im Jahre 525 eroberten die Perser gypten. Nach etwa 200 Jahren wurde es von Alexander dem Groen, dem Könige von Mazedonien, unterworfen. Alexander der Groe erbaute die Stadt Alexandrien, die in der Folge die bedeutendste Handelsstadt der Alten Welt wurde. Auch eine berhmte Gelehrtenschule war daselbst. Städte lteru Ursprungs sind Memphis und das hunderttorige Theben.
Nach dem Tode Alexanders des Groen eignete sich einer seiner Feld-Herren die Herrschaft gyptens an. Dieser hie Ptolemus, und seine Nachfolger werden die Ptolemer genannt. Unter den Ptolemern blhten in gypten Handel und Wissenschast.
Im Jahre 30 v. Chr. wurde das Land eine Provinz des rmischen Weltreiches. Wegen seiner Fruchtbarkeit nannte man es die Kornkammer Roms.
Zur Zeit des Kaisers Augustus suchten Maria und Joseph mit dem gttlichen Kinde in gypten Schutz gegen die Verfolgung des Herodes.
>) Karte 1.
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120 Sullas Tod. Sertorius' Herrschaft in Spanien.
durch eine Reihe neuer Gesetze dem Staat wieder Festigkeit zu geben. Die Herrschaft der Aristokratie und des Senates sollte neu begründet werden, dagegen wurden die Rechte der Volkstribunen sehr beschränkt. Diese Gesetze aber führten den Staat nicht zu einem gesunden Leben zurück und waren größtenteils von kurzer Dauer.
Nachdem Sulla sein Werk vollendet hatte, legte er die Diktatur nieder (79) und zog sich ins Privatleben zurück, um ungestört dem Genusse zu leben. Er starb schon im nächsten Jahre an einer ekelhaften Krankheit, die ihm seine Schwelgerei zugezogen.
Xxvii. Der sertorianische Krieg.
82—72 v. Chr.
Als Sulla im I. 82 in Italien die Überhand gewann, begab sich Sertorius, der einzige talentvolle Mann ans marianischer Seite, nach Spanien, um diese Provinz für seine Partei in Besitz zu nehmen. Da er nur wenig Truppen hatte, so wurde er durch Annius, welchen Sulla nach Spanien schickte, aus dem Lande verjagt und trieb sich mit etwa 3000 M. in Verbindung mit kilikischen Seeräubern eine Zeit lang an der afrikanischen Küste und ans den Inseln zwischen Spanien und Afrika umher, ja er faßte sogar den abenteuerlichen Gedanken, sich nach den canarischen Inseln, den „Inseln der Seligen", zurückzuziehen, um fern von dem Getümmel der Welt seine Tage in Frieden zu verleben. Da jedoch seine Truppen darauf nicht eingingen, beteiligte er sich für eine Zeit laug an einem Kriege zweier Kronprätendenten in Mauretanien. Die Tüchtigkeit, welche er hierbei bewies, veranlaßte die Lusitanier (in dem heutigen Portugal), ihm den Oberbefehl in dem Kriege anzubieten, den sie gegen die snllanischen Offiziere führten. Sertorius setzte mit 2600 M. nach Lusitauieu über (81 oder 80) und schlug, nachdem er zahlreiche Schwärme spanischer Truppen um sich gesammelt, den snllanischen Statthalter Fusidius
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Sachsen. Schlesien. Ost-u. West-Preußen. Posen. Pommern r :! ’cf n' Schleswig u. Holstein. — Skandinavien: Norwegen n ’• m. • Schweden, u. Finnland. — Österreich: Alpenländer. Nieder ostervchmen. Mähren u. Schlesien. Galizien u. Bukowina. Istrien u. ? rnutten. Ungarn u. Kroatien.— Balkan-Halbinsel.— Rußland.— Polen.— Asien: Sibirien.
— Russisches it. Inner-Asien. — Persien. — Klein-Asien. — Syrien, Arabien. — Afghanistan, Beludschistan. - Ost-Indien. — Hinter-Jndien. — Archipel. — China mit Tlnbet. — Japan. — Australien: Der Australkontinent n. Tasmanien. — Die ozeanische Inselwelt. — Afrika: Marocco.— Algier u. Tunis. — Tripolis u. Inner-Afrika mit dem Tschadsee. — Abys-simert, Galla, Somali, Madagaskar. — Senegal n. Westküste. — Südafrika.— Amerika: Englisch-Nordcnnerika n. die Vereinigten Staaten (a,. Kanada u. die östlichen Staaten, b. die südlichen Staaten, c. der Westen u. Kalifornien). — Mexiko n. Mittelamerika. — Südamerika (Guiana u. Venezuela. Bolivia u. Peru. Chili. Argentinien. Brasilien). — Polarländer.
Kulturgeschichte: Ägypten.—Assyrien, Medien, Persien. — Indien. — Griechenland. — Rom. — China. — Japan. — Völkerwanderung. — Byzantinisches Reich. — Zeit Karl d. Gr. — Das Papsttum. — Entstehung u. Entwickelung der deutschen Städte. — Deutschland zur Zeit der Reformation. — Amerika (Urzustand, Kolonisation, Verfassung, Industrie, Sitten, Gebräuche). — Geschichte der Universitäten. — Frankreich unter Lndwig Xiv. — England unter Elisabet. — Spanien unter arabischer Herrschaft. — Blüte der Wissenschaften unter den Kalifen. — Entwicklung des deutschen u. nordischen Mythus.
— Die Juden seit ihrer Zerstreuung. — Geschichte der Religionen. — Das Xviii. Jahrhundert. — Das Xix. Jahrhundert. — Die Welt der Slaven.
— Geschichte der Erfindungen. — Der Welthandel. — Geschichte der Gewerbe. — Geschichte der Medizin. — Geschichte der Mathematik. — Geschichte des Socialismus. — Geschichte oerheercsbildnng n. Kriegführung.— Geschichte deszeitungswesens.-Diegeschichtedesverkehrs.—Geschichtedcrenideckungen.
Philologie: Die Familie der Sprachen. — Geschichte der Schris:. — Die deutsche Sprache.— Die deutschen Mundarten. — Die germanischen Sprachen.
— Die romanischen Sprachen. — Die slavischen Sprachen.
Jurisprudenz: Geschichte des Rechts.— Die wichtigsten strafrechtlichen Fragen
unserer Zeit. — Geschichte der Verfassungen. — Der moderne Staat. Nationalökonomie: Grundbegriffe. — Geschichte.
Philosophie: Geschichte. (Griechische Philosophie. Die Systematiker bis Kant. Neuere Philosophie.) — Geschichte des Materialismus. — Grundzüge der Psychologie. — Grundzüge der Logik. — Entwicklung der Moral. — Geschichte der Pädagogik. (Für die weitere Folge sind Monographien über die hervorragendsten Philosophen in Aussicht genommen.)
Kunstgeschichte: Die Kunst u. die Künste. (Übersichtlich in der Entwicklung ihrer ästhetischen u. technischen Seite beleuchtet.) — Geschichte der Architektur.
— Geschichte der Skulptur.— (Der Orient n. die Antike. Wiedergeburt. Michel Angeld. Neuzeit. Ausgrabungen.) — Geschichte der Malerei. (Einleitung. Altertum. Vorklassische Zeit. Klassische Zeit. Italien. Deutschland. Niederlande. Die Gegenwart.) — Geschichte der vervielfältigenden Künste. — Geschichte des Kunstgewerbes.— Geschichte der Musik. — '( ja '**e der lyrischen und epischen Poesie. (Altertum. Mittelalter u. neuer ^xt.) —
Geschichte des Dramas. — Geschichte des Romans. — üw-.'v mx -rg
und der Schauspielkunst. — Geschichte der Oper. (Auch au; Lesei <i% siud Monographien über die hervorragendsten Erscheinungen des c u Künstlerlebens und der Weltliteratur in Aussicht genommen.)
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Extrahierte Personennamen: Galla Guiana Karl_d Karl Elisabet Nationalökonomie Michel_Angeld
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen West-Preußen Posen Holstein Skandinavien Norwegen Schweden Finnland Galizien Istrien Ungarn Kroatien Balkan-Halbinsel Polen Sibirien Persien Syrien Afghanistan Hinter-Jndien China Japan Tasmanien Afrika Marocco Algier Tunis Tripolis Madagaskar Senegal Südafrika Amerika Kanada Kalifornien Mexiko Mittelamerika Venezuela Peru Argentinien Brasilien Persien Indien Griechenland Rom China Japan Deutschland Amerika Frankreich England Spanien Italien Deutschland Niederlande
V
Bo
Die uersten Landschaften des Reiches, die Alexander Betrat, waren das heutige Afghanistan, sowie Turkestan, von wo viele Jahrhunderte spter die Trken nach Westen zogen. Bis an die Grenzen Sibiriens schweiften die mazedonischen Scharen.
81. Alexander als Perserknig. In Turkestan hatte sich Alexander mit der Tochter eines eingeborenen Fürsten, der Roxane, vermhlt; er begnstigte jetzt die Heirat seiner Soldaten mit Perserinnen und stattete sie reichlich aus. Allmhlich konnte man auch wahrnehmen, da der König der persischen Hofsitte zuneigte.
Der Einflu des Morgenlandes hatte ihn verndert. Die Asiaten waren, wie noch heute, bei ihren Herrschern Prunk und Pracht gewohnt. Um nun den Persern auch uerlich als Nachfolger ihrer alten Könige zu erscheinen, umgab sich Alexander mit einer glnzenden Hofhaltung, kleidete sich in persische Knigstracht und lie alle, die ihm nahten, vor seinem Thron einen Fufall tun, wie es am Hofe der Perserknige blich war. Entrstet weigerten sich dessen die freien Mazedonier. Auch sahen sie mit Verdru, da Alexander zahlreiche vornehme Perser in seine Um-gebung zog und ihnen wichtige Amter und Ehrenstellen bertrug. Eine Verschwrung, die sie deshalb anzettelten, unterdrckte der ergrimmte König mit blutiger Strenge. Zu einer schlimmen Tat ri ihn der Jhzorn sogar gegen den treuen Klitus hin, der ihm am Grarkus das Leben gerettet hatte. Dieser pries einst bei einem Gelage die Taten des Knigs Philipp hher als die Alexanders, Da geriet der Ehrgeizige in Wut; er ergriff einen Speer und durchbohrte den khnen Sprecher. Der schrecklichen Tat folgte alsbald die heftigste Rene; drei Tage lang sa Alexander, ohne Nahrung zu sich zu nehmen, bend in seinem verschlossenen Zelte.
82. Der indische Zug. Ein gewaltiger Tatendrang lie dem Könige keine Ruhe. Seine Blicke richteten sich aus das alte Goldland Indien, d. h. das jetzige englische Vorderindien. Er ergnzte sein zusammengeschmolzenes Heer durch Asiaten und drang im Frhjahr 327 durch den Kbulpa in das Land des Indus ein. Bis der den groen Strom ging der khne Zug. Aber die Regenzeit und die Erschpfung seiner Soldaten zwangen ihn endlich zur Umkehr. Zwlf Siegesaltre soll das Heer am Endpunkte des Zuges zum Andenken aufgetrmt haben.
Auf neu erbauten Schiffen fuhr Alexander den Indus abwrts bis zum Indischen Ozean. Sein griechischer Admiral segelte dann weiter bis zur Mndung des Euphrat und Tigris. Er selbst zog mit dem Landheer dorthin durch die Sandwsten der heutigen englischen Landschaft Beldfchistan. Die marschierenden Truppen erduldeten furchtbare Leiden; viele Soldaten starben vor Durst.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Betrat Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp Alexanders Alexander Alexander Alexander Alexander
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Der Aufstand in Irland. Die Plnderungen an den spanischen Ksten bewogen Philipp, den Englndern einen Aufstand in Irland zu erregen. Die alte celtische Bevlkerung dieser von dem Könige Heinrich Ii. (1171) unterworfenen Insel war, während in England die Reformation Aufnahme fand, dem katholischen Glauben treu geblieben. Da die Iren von den englischen Statthaltern hart gedrckt wurden, so war es nicht schwer, den alten, noch durch die Verschiedenheit der Religion verstrkten Stammesha zu einem furchtbaren Aufruhr zu entflammen. Elisabeth sandte ihren Liebling Essex, welcher nach Leicesters Tode in ihrer Gunst am hchsten stand, zur Unterdrckung des Ausstandes nach Irland. Dieser lie sich von dem Anfhrer der Aufstndischen zu einem ungnstigen Ver-trage verleiten und kehrte ohne Urlaub nach London zurck. Als ihn die Knigin wegen dieses eigenwilligen Versahrens seiner Stelle entsetzen lie, erhob er die Fahne der Emprung und trat mit dem König Jakob Vi. von Schottland, dem Sohne der Maria Stuart, in Verbindung. Aber es regte sich keine Hand fr ihn; er mute flchten und sich in seinem Landhause ergeben. Sein Haupt fiel unter dem Beile des Henkers. Der Tod ihres Lieblings schmerzte die Knigin tief; sie wurde schwermtig und starb bald darauf (1603).
War auch Elisabeths Charakter nicht fleckenlos, so hat sie doch die Wohlfahrt ihres Landes mchtig gefrdert. Unter ihrer Regierung begann die Vorherrschaft Englands zur See. Franz Drake befuhr die ganze Westkste von Amerika, Davis die Westkste von Grnland, Walter Raleigh grndete die zu Ehren seiner Knigin benannte Kolonie Virginien. Im Kriege mit Spanien lanbeten englische Schiffe in Marokko, Guinea und an den Ksten der Serberei. Den Spaniern zum Trotz fuhren Englnder nach Ostindien und besetzten zur Untersttzung dieser Fahrten St. Helena. Schon begann in Ostindien die Handelsgesellschaft der ostindischen Kompagnie ihre ersten Eroberungen. Durch einen gnstigen Handelsvertrag gewann England fast den ganzen Handel mit Rulanb, fo da selbst in den nordischen Meeren die Vorherrschaft der Hansa gebrochen wurde. Die Gewerbttigkeit nahm einen mchtigen Aufschwung, indem eingewanderte Hollnder manche neue Gewerbszweige einfhrten. Bei dem steigenden Wohlstnde entfaltete sich auch die Dichtkunst (William Shakespeare) zur schnsten Blte. Dieser Glanz der Herrschaft Elisabeths wird verdunkelt durch die Hrte, mit der sie in der spteren Zeit ihrer Regierung die Katholiken und Puritaner verfolgte.
3, Spanien.
122. Das Streben Karls I. (V.) (1516 1556) ging in Spanien vorzglich dahin, die mannigfachen Vorrechte der Cortes oder
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Extrahierte Ortsnamen: Irland Irland England Irland London Schottland Englands Amerika Spanien Marokko Guinea Ostindien Ostindien England Spanien Spanien
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amerika entdeckte. Nach seiner Rckkehr suchte ihm die spanische Regie-rung die versprochenen Wrden und Einknfte zu schmlern. Der groe Entdecker starb zu Valladolid in Drftigkeit. Dem neu entdeckten Erd-teil gab ein Deutscher, Waltzemller (Hylacomylus), in einem geogra-phischen Werke seinen jetzigen Namen. Der Name des Landes stammt von seinem ersten Beschreiben dem Florentiner Amerigo Vespucci, welcher die Kste von Sdamerika befahren und die ersten genaueren Mitteilungen der die neue Welt gemacht hatte. Columbus selbst glaubte nicht einen neuen Erdteil, sondern die Ostkste Indiens oder Chinas entdeckt zu haben. Daher nannte man auch die zuerst entdeckte Inselwelt Westindien und die Einwohner Indianer.
Die alte Bevlkerung Amerikas ist wahrscheinlich der das Behrings-meer aus Asien eingewandert; ihre Religion, ein Sonnen- und Sterndienst, erinnert an den hnlichen Kultus der mongolischen Völker Nordasiens. Bis zur Sargassowiese in der Mitte des atlantischen Meeres waren bereits karthagische Seefahrer vorgedrungen. Um das Jahr 972 n. Chr. wurde von Island aus Grnland, und von hier aus die Nordostkste Nord-amerikas (Winland, d. h. die Kste von Massachussetts) entdeckt. Jedoch hatte vom Beginn des 15. Jahrhunderts an die Verbindung zwischen Grnland und Island ganz aufgehrt.
Die weiteren Entdeckungen drngten sich jetzt in rascher Folge. Der Venetianer Cabot segelte mit englischen Schiffen von Bristol ans, entdeckte die Insel Neusoundland und befuhr die Ostkste von Nordamerika bis nach Florida hin (1497). Der Spanier Franz Balboa ging der die Landenge von Panama und nahm den Stillen Ozean fr die Krone Spanien in Besitz (1513). Ferdinand Cortez wurde, von Kuba aussegelnd, der Eroberer von Mexiko (1519 21). Hier bestand ein altes Aztekenreich unter dem Könige Montezuma. Die Einwohner hatten schon eine gewisse Kultur, von der noch jetzt erhaltene Ruinen von Tempeln und Palsten Zeugnis geben. Mit der Schrift und den Anfngen der Knste waren sie vertraut. Obwohl die einheimische Regierung Hart und drckend war, so fand Cortez doch bei der Er-oberung lebhaften Widerstand.
Das eroberte Land, Neu-Spanien genannt, wurde unter die fpani-sehen Ansiedler verteilt und jedem eine Anzahl Eingeborener zugewiesen, welche zu Sklavendiensten gezwungen wurden. Diese Hrte hatte wieder-holte Ausstnde der Indianer zur Folge, welche mit grausamer Strenge unterdrckt wurden. Nach der Eroberung des goldreichen Mexiko ging Cortez, weil die Regierung ihn in seiner statthalterlichen Wrde
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Seemchte auf. d) Der fruchtbare Boden des neuen Erdteils lockte viele, welche mit den Zustnden des Heimatlandes unzufrieden waren, zur Ein-Wanderung an, und die staatliche Freiheit, die Zwanglosigkeit und Unge-bnndenheit des Lebens in dem neuen Lande blieb nicht ohne Einflu auf die Entwicklung Europas, e) Fr die Erdbeschreibung und die Naturkunde wurden durch die Entdeckungen neue Gebiete gewonnen. Die Annahme, da die Erde eine kugelfrmige Gestalt habe, wurde durch die erste Erd-umsegelung des Portugiesen Magellan (Magalhaes, spr. Magalins) zur Gewiheit erhoben. Dieser fuhr um die Sdspitze Amerikas herum und wurde auf den Philippinen von den wilden Einwohnern erschlagen; seine Mannschaft aber vollendete die Umsegelung und brachte eine Menge fremder Gewrze von der Reise heim (1522).
Zugleich mit dem mchtigen Aufschwung des Seehandels wurde auch der Verkehr zu Lande durch Einfhrung regelmiger Posten erleichtert. In Deutschland fhrte zuerst Maximilian I. eine solche Postverbindung zwischen Wien und Brssel ein, deren Einrichtung dem Hause Thum und Taxis bertragen wurde.
3. Die Wissenschaften und die allgemeine Bildung wurden durch die Erfindung der Buchdruckerkunst und das Wiederauflebender klassischen Studien gehoben. Der Erfindung der Buchdruckerkunst ging die des Leinenpapiers vorauf. Das von den Chinesen erfundene Baumwollenpapier wurde den Arabern bekannt und von diesen durch das Leinenpapier ersetzt. Die Buchdruckerkunst ging aus der Kunst des Holzschnittes hervor; man schnitt schon kleine Schriften, Heiligenbilder mit Sprchen und dgl. in Holz. Johann Gensfleifch, genannt Gutenberg, aus einem in Mainz ansssigen Patriciergeschlechte stammend, kam zuerst auf den Gedanken. bewegliche Lettern anzuwenden, welche anfangs aus Buchenholz geschnitten, spter ans Zinn gegossen wurden. In Straburg, wohin er bei einer Vertreibung der Mainzer Patricier ausgewandert war, machte er seine Erfindung. Nach Mainz zurck-gekehrt verband er sich aus Geldmangel mit dem Goldschmied Johann Fuft und gab mit dessen Untersttzung 1450 das erste mit Lettern gedruckte Buch, eine lateinische Bibel (Biblia latina vulgata), heraus. Bald aber geriet er mit Fust in Streit und mute ihm nach gerichtlicher Entscheidung sein ganzes Druckergert berlassen. Dieser druckte dann mit seinem Schwiegersohn Peter Schffer eine neue schne Ausgabe der Vulgata. Die Druckerkunst wurde anfangs geheimgehalten. Als aber beim Streite Adolfs von Nassau und Diethers von Isenburg um den Mainzer Bifchofsstuhl die Stadt Mainz von Adolf von Nassau erobert ward (1462), wurden die Druckergehilfen zerstreut und lieen
Stein, Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. Ii. 14
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Extrahierte Personennamen: Magellan Maximilian_I. Maximilian_I. Johann_Gensfleifch Johann Gutenberg Johann Peter_Schffer Adolfs Adolfs Diethers_von_Isenburg Adolf_von_Nassau Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Europas Amerikas Deutschland Wien Brssel Mainz Straburg Mainz Goldschmied_Johann_Fuft Nassau Mainz
Die neuere Zeit
Erste Periode, 15171648.
Erster Abschnitt, 15171556.
Die Zeit Karts V.
1498 Vasco de Gamas Fahrt nach Indien.
1492 12. Oktober, Entdeckung Amerikas durch Cristoforo Colombo. 1453 Eroberung Constantinopels durch den Sultan Mohammed Ii. 1455 Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Gutenberg.
1517 , 31. Oktober. Martin Luther verffentlicht zu Wittenberg seine Thesen gegen die Ablalebre.
15191556 Karl V., Beherrscher Spaniens, Burgunds, sterreichs und der spa-tischen Nebenlnder.
1521 Reichstag zu Worms. Luther und seine Anhnger werden in die Reichsacht erklrt.
1525 Der Bauernkrieg. Thomas Mnzer wird von Philipp von Hessen bei Frankenhausen besiegt.
1530 Reichstag zu Augsburg. Confessio Augustana.
1547 Der Kaiser beendet durch seinen Sieg bei Mhlberg der Joh. Friedrich von Sachsen den schmalkaldischen Krieg.
1552 Moritz von Sachsen berfllt den Kaiser in Innsbruck. Passauer Vertrag.
1555 Augsburger Religionsfriede. Cujus regio, ejus religio.
15451563 Das Konzil zu Trient.
Karls V. Kriege.
15211526 Erster Krieg mit Franz I. von Frankreich, beendet durch den Frieden zu Madrid.
1525 Karls Sieg bei Pavia.
1544 Vierter Krieg gegen Franz I., beendet durch den Frieden zu Crespy, worin Frankreich auf Mailand und Neapel verzichtet, aber das Herzogtum Burgund behlt.
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Extrahierte Personennamen: Gamas Mohammed Johann_Gutenberg Johann Martin_Luther Karl_V. Karl_V. Thomas_Mnzer Philipp_von_Hessen Philipp Friedrich_von_Sachsen Friedrich Moritz_von_Sachsen Karls_V. Karls_V. Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Karls Franz_I. Franz_I.
Extrahierte Ortsnamen: Indien Amerikas Cristoforo_Colombo Wittenberg Spaniens Burgunds Worms Frankenhausen Madrid Karls Pavia Frankreich Mailand Neapel Burgund
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Kriegsdienste seine Hauptaufgabe erkannt hatte, verlor seine Bedeutung als ausschlielicher Kriegerstand. Die Ritter mochten nicht mit den geworbenen Sldnern in einer Reihe fechten; ihre Burgen sanken vor dem neuen Geschtz in den Staub, und die wilde Zeit der Fehden war vorbei.
2. Der Handel. Der berseeische Handel gewann durch die Erfindung des Kompasses eine grere Ausdehnung.
Die Chinesen erkannten bereits im 2. Jahrhundert vor Chr. die wunderbare Eigenschaft der Magnetnadel, stets nach Norden zu zeigen. Im 13. Jahrhundert war der Kompa in Frankreich und England bekannt. Der Verbesserung des Astrolabiums (zur Winkelmessung) durch den Niirn-berger Martin Behaim (1483), den Verfertiget des ersten Erdglobus, untersttzte die Bedeutung der Erfindung. War die frhere Schiffahrt fast ganz auf die Binnenmeere beschrnkt, so wurden jetzt weite Fahrten aus dem Weltmeere mglich.
a) Die Auffindung des Seeweges nach Indien durch die Portugiesen. Die ersten groen Entdeckungsfahrten hatten die Auf-stndnng Indiens auf dem stlichen Seewege zum Zweck und wurden von dem portugiesischen Infanten Heinrich dem Seefahrer (f 1460) angeregt. Unter der Regierung des Knigs Johann Ii. von Portugal umschiffte Bartholomus Diaz 1487 die Sdspitze Afrikas, die er das strmische Vorgebirge nannte, bis ihr der König den Namen Kap der guten Hoffnung gab. Unter Emauuel dem Groen, dem Nachfolger Johanns Ii., entdeckte Vasco de Gama Indien auf dem stlichen Seewege und landete an der Kste Malabar, 1498. (Sabrat wurde auf der Fahrt gen Osten nach Brasilien verschlagen (1500) und erreichte nach einer uerst strmischen Seereise Calicut an der Kste Malabar. Der eigentliche Begrnder der portugiesischen Macht in In-dien war Alfons von Albuquerque (um d. I. 1510). Er eroberte Malakka, entdeckte die gewrzreichen Malukken und machte die gnstig gelegene Jnselstadt Goa zum Mittelpunkte des ostindischen Handels. Spter eroberten die Portugiesen noch Ceylon und knpften mit China und Japan erfolgreiche Handelsverbindungen an. Sie suchten das Christentum durch Missionen zu verbreiten, welche einen groartigen Erfolg versprachen, als der gottbegeisterte Franziskus Xaverius das schwierige Bekehrungsgeschft leitete.
b) Die Entdeckungen der Spanier. Folgenreicher noch als die Auffindung des Seewegs nach Indien waren die Entdeckungen der Spanier in Amerika. Schon hegten mehrere Seefahrer den Gedanken,
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Extrahierte Personennamen: Martin_Behaim Heinrich Heinrich Johann Bartholomus_Diaz Johanns Johanns Alfons_von_Albuquerque Malakka Franziskus_Xaverius
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Indien Indiens Portugal Afrikas Indien Brasilien Ceylon China Japan Indien Amerika